Aurelius Augustinus

Die Welt ist ein Buch. Wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon.
~Aurelius Augustinus~

Montag, 12. September 2016

Bali to Cairns

Letzte Woche bin ich nach vier Wochen endlich weiter nach Australien gereist. Australien zu besuchen war schon seit langer Zeit ein Traum von mir und ich bin überglücklich hier zu sein. In der ersten Woche habe ich bereits viele tolle Orte besucht und eine Menge erlebt. Nichtsdestotrotz war es nicht leicht Bali und das Surf Camp zu verlassen. Jeder Tag Surfen zu gehen und ansonsten einfach nur zu hängen war grossartig. Ich habe tolle Menschen getroffen, von denen mir doch einige ziemlich fehlen. Aber man sieht sich bekanntlich zweimal im Leben.

Die Reise von Bali nach Cairns war ziemlich anstrengend und ich war sehr froh als ich in meinem Hostel ankam. Es begann mit dem Transfer vom Camp zum Flughafen von Denpasar gegen 20 Uhr Ortszeit und rund 12 Stunden später stand ich an der Rezeption in Cairns. Ich bin mit Jetstar geflogen und kann mich da kaum beschweren. Was ich bisschen gemein fand: sie haben mich während dem Essens- und Getränkeservice nicht geweckt. Ich meine, der Flug ging über Nacht und nach einem langen Tag auf Bali mit Surfen und so weiter, kann ich mich doch nicht wachhalten. Das heisst aber nicht, dass ich weder essen noch trinken will. Zum Glück habe ich in Denpasar von meinem letzten Geld noch eine Dose Pringles gekauft. 


Die ersten paar Tage in Cairns


Das Hostel, für das ich mich bereits vor ein paar Monaten entschieden hatte, war eine sehr gute Wahl. Ich bin grad im Zentrum von Cairns im Northern Greenhouse in einem Sechsbettzimmer untergekommen. Wir haben einen schönen Pool, eine voll ausgestattete Küche und Frühstück sowie Wlan sind im Preis inkludiert. Alles ist zu Fuss bestens erreichbar und das Personal ist sehr nett. 

Den Tag nach meiner Ankunft habe ich genutzt, um ein paar Touren in die Umgebung und zum Gret Barrier Reef zu planen. Dabei war mir Jazmine vom Tourenschalter sehr behilflich. Sie hat mir ein paar Dinge empfohlen und im Nachhinein muss ich sagen, dass es eine gute Entscheidung war, diesen Empfehlungen zu folgen. Insgesamt habe ich drei Ausflüge bei ihr gebucht, sie gab mir einen Preisnachlass und ich musste mich um nichts mehr kümmern. 

Den Rest des Tages habe ich für Entdeckungen in Cairns genutzt. Wirklich viel zu bieten hat die Stadt nicht. Im Laufe des Nachmittags machte ich einen schönen Spaziergang und hatte so schon alles gesehen. Durch Geocaching (für die, die Bescheid wissen ;)) habe ich die eine oder andere schöne Ecke entdeckt und tolle Ausblicke genossen. Es gibt einige Dosen entlang der Esplanade, einer Art Strandpromenade, und ausserdem eine an einer Kirche mit sehr schönen Fenstern. Auf dem Rückweg zum Hostel habe ich in einem Baum noch eine Menge Flughunde entdeckt. Sie sehen aus wie riesige Fledermäuse und fliegen abends durch die Stadt. Ziemlich cool.


Ausflug nach Cape Tribulation und Daintree National Park


Der erste Ausflug, für den ich mich entschieden hatte, ging in den Norden. Dort befindet sich der älteste Regenwald der Welt und es ist der einzige Ort, wo Regenwald und Riff aufeinander treffen. Das Wetter war sehr wechselhaft, wir hatten mehrere Regenschauer und zwischdrin blauen Himmel mit Sonnenschein. Um zur Cape Tribulation Region zu gelangen, muss man eine kleine Fähre über den Daintree River nehmen. Die Gemeinde dort nimmt mit der kleinen Fähre so viel Geld ein, dass sie sich weigern einfach eine Brücke über den Fluss zu bauen. 

Sobald man die andere Seite erreicht hat, merkt man, dass man in einem anderen Gebiet ist. Die Strasse ist schmaler und rundherum wächst Regenwald. Hier machten wir mehrere Stopps für Spaziergänge, Aussichtsplattformen, Mittagessen am Strand und eine Bootstour, um Krokodile zu sehen. Zum Abschluss hätten wir eigentlich an einem Fluss schwimmen sollen. Leider war die Strömung wegen dem Regen der letzten Tage sehr stark und das Baden zu gefährlich. Die Aussicht war aber trotzdem sehr schön dort. 

Der Reiseleiter hat uns während des Ausflugs eine Menge über die Tiere, insbesondere die Salzwasserkrokodile und die Kasuare, erzählt. Mit den Krokodilen ist nicht zu spassen. Trotz ihres Namens können Salzwasserkrokodile auch in Süsswasser leben und sind deshalb an der Küste im Meer und auch in den Flüssen zu finden. Und ich sage euch, sie sind riesig!  Wir haben ein ca. drei Meter langes Tier gesehen und der Guide meinte, das ist klein. Aber eben, weil es in der Gegend viele Krokodile hat, kann man am Strand nicht wirklich baden gehen und auch am Fluss sollte man sich nicht einfach dem Ufer nähern. Einen Kasuar haben wir leider nicht entdecken können. Das sind grosse Laufvögel, die hier in der Gegend und in Neuguinea heimich sind. Am frühen Morgen haben wir ausserdem auf einer Pferdekoppel ausserhalb von Cairns eine Menge Wallabies, kleine Kängurus, gesehen.







Baden trotz Krokodilen in Palm Cove


An einem sonnigen Tag entschied ich mich gegen Mittag zu einem der Strände im Norden von Cairns zu fahren. Palm Cove schien mir eine gute Wahl, der Strand dort ist wunderschön. Mit einem lokalen Bus bin ich hochgefahren und habe dort ein paar Stunden verbracht. Auch hier finden sich eine Menge Schilder, die vor Krokodilen warnen. Es gibt aber einen mit Flaggen abgestecken Bereich, der von einem Rettungsschwimmer überwacht wird. Der Bereich ist wirklich klein und für mehrere hundert Meter der einzige, wo überhaupt jemand badet. Ich fand das sehr schräg. Wunderschöner weisser Sand und Sonnenschein, trotzdem ist nur eine Handvoll Menschen in einem kleinen Bereich im Wasser. 

Ich war natürlich baden, aber nicht sehr lange und schön in Ufernähe :) Unser Guide vom Vortag hatte mir noch erzählt, dass in den letzten Jahren immer ein fünf Meter langes Krokodil vor der Küste gesichtet wurde. An sich ist es aber sehr schön in Palm Cove. Entlang der Strandpromenade hat es Picknicktische, Duschen und Grillstellen, ausserdem eine Menge netter kleiner Geschäfte. Nach ein paar Stunden hat man es aber gesehen und kann getrost wieder mit dem lokalen Bus zurückfahren.







Fun, Falls and Forest - Eine super Tour mit Uncle Brian's


Auch für die Atherton Tablelands hatte ich eine Tour gebucht. Diese Tour war wohl eine der Besten. Die meisten Leute in meinem Hostel haben diese Tour gemacht und alle waren begeistert. Der Ausflug ist für junge Leute ausgelegt und der Spass steht im Vordergrund. Im Laufe des Tages besucht man mehrere schöne Orte, wo man jeweils schwimmen gehen kann. Insgesamt sind es vier Stopps, dazu gehören Babinda Boulders, Josephine Falls, Millaa Millaa Falls und Lake Eacham. Alle Orte sind recht unterschiedlich und bieten verschiedene Erlebnisse. Man lässt sich im Fluss treiben, rutscht den Wasserfall runter, springt von Steinen, schwimmt hinter den Wasserfall und dreht eine Runde in einem Vulkansee. Das Einzige, was alle gemeinsam haben, ist wohl die Wassertemperatur. Es ist ziemlich kalt.

Hier muss ich sagen, dass die Leute insgesamt sehr unterhaltsam waren. Angefangen bei der verkaterten Engländern bis hin zum Reiseleiter, der ohne Ende schlechte Witze gemacht hat. So schlecht, dass sie wieder gut waren. Er nannte sich selbst Cousin Jimbo, den Bus bezeichnete er immer als Gus the Bus. Ich muss aber auch sagen, dass er sehr viel über die Gegend sowie Flora und Fauna wusste. Im Regenwald zeigte er uns bestimmte Pflanzen und erzählte unterwegs von den Tieren, die dort heimisch sind. Ausserdem machte er während des gesamten Ausflugs Bilder, die später zum Herunterladen auf Facebook bereitstanden. Mit am Lustigsten war wohl unser "Fotoshooting" am Millaa Millaa Wasserfall. Vor etlichen Jahren wurde dort anscheinend ein Werbevideo von Herbal Essences gedreht.  Wir haben also alle den "Hair Flick" nachgestellt und Jimbo hat es fotografiert. Wirklich ziemlich unterhaltsam.







Tauchen am Great Barrier Reef


Schon als ich meine Reise geplant habe, war mir klar, dass ich unbedingt zum Tauchen an das Great Barrier Reef muss. Es ist ziemlich teuer, wohl das teuerste, was ich mir hier bisher geleistet habe, aber definitiv jeden Australischen Dollar wert. Ich hatte mich für eines der besten Unternehmen und neusten Boote entschieden und bin immer noch völlig begeistert vom Gesamtpaket. Es war ein wahnsinnig schöner Tag. Vom Check-in an der Marina, über das Briefing der zertifizierten Taucher und das leckere Mittagessen bis zu den drei Tauchgängen war alles perfekt organisiert. Das hatten wir der tollen Crew an Bord zu verdanken.

Das erste Highlight erwartete uns bereits bei der Fahrt von Cairns zum Outer Reef. Auf dem Weg zu unserem Tagesziel, dem Milln Reef, entdeckte unser Captain einen Wal mit Jungen. Er verlangsamte das Boot und fuhr näher heran. Es war ziemlich beeindruckend wie die Kleinen aus dem Wasser sprangen und Fontänen bliessen. Ich habe kein Foto gemacht, sondern den Moment genossen. Und ich sehe es noch genau vor mir.

Die drei Tauchgänge waren insgesamt wunderschön und es hat sich von Tauchgang gesteigert. Die ersten beiden Tauchgänge sind am gleichen Ort, danach gab es Mittagessen, während wir ein kurzes Stück weiterfuhren. Richtig grosse Tiere wie Haie oder Schildkröten haben wir leider nicht gesehen, aber die Korallen waren atemberaubend. Diese Vielfalt und die verschiedenen Farben habe ich noch an keinem Ort bisher gesehen. Es ist schwierig in Worte zu fassen. Aber ich hatte einen fast perfekten Tag am Riff.  

Auf der Rückfahrt nach Cairns wurde es noch etwas aufregend. Anscheinend hat der Captain während voller Fahrt einen Rettungsring ohne Seil ins Meer geworfen und Mann über Bord gerufen. Dabei handelte es sich um eine Übung für die Crew. Sie haben das Boot gestoppt und sind zurückgefahren. Ein Crewmitglied hat sich seine Tauchausrüstung geschnappt und den Ring geborgen. Daraufhin haben sie die Reanimation der Person an einem Teammitglied geübt. Sie haben es ziemlich ernst genommen, was wirklich sehr für die Crew und das Unternehmen spricht.




Planung der Weiterreise


Ich muss sagen, ich war etwas faul in den letzten Tagen. Ich habe die tollen Ausflüge gemacht und sonst im Hostel gechillt. Jetzt habe ich heute endlich schon fast Last Minute meine Weiterreise geplant. Es braucht da immer so viel Recherche und die eine oder andere Entscheidung. Und genau darin bin ich nicht wirklich gut. Nach rund drei Besuchen im Reisebüro für Backpacker habe ich nun einen Plan für die nächsten zwei Wochen. Ich habe einen flexiblen Buspass von Cairns runter bis Sydney und jeweils einen Platz auf den tollen Touren zu den Whitsundays und nach Fraser Island. 

Ich freue mich wahnsinnig auf diese Orte, weil sie neben dem Great Barrier Reef zu den absoluten Höhepunkten in Australien zählen. Aber ich bin auch etwas geknickt, dass ich Cairns verlasse. Ich habe mich hier mittlerweile sehr gut zurecht gefunden und ein paar liebe Menschen kennengelernt. So ist es beim Reisen, schon auf Bali musste ich von neu gewonnenen Freunden Abschied nehmen. Die Vorfreude auf Neues überwiegt aber insgesamt. 

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